Wilhelm Trübner wurde 1851 in Heidelberg als Sohn eines Goldschmieds geboren. Während seiner Ausbildung an der Hanauer Goldschmiedeschule empfahl ihm der Maler Anselm Feuerbach, Künstler zu werden. Ab 1867 studierte Trübner Malerei an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe, 1869 wechselte er nach München, wo er Kontakt zu den deutschen Impressionisten Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann hatte. Auf der Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast sah Trübner erstmals Werke von Künstlern wie Courbet, Manet und Leibl. Letzteren lernte er 1871 kennen, verließ auf dessen Rat die Akademie und schloss sich dem bis 1876 bestehenden „Leibl-Kreis“ an. Für dessen Mitglieder stand das rein Malerische im Zentrum ihres durch Courbet und die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts beeinflussten Realismus. Mitte der 1870er-Jahre war Trübner auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens angelangt, doch erst ab 1889 nahm er immer häufiger an Ausstellungen teil. 1896/97 lehrte er am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Im Anschluss daran eröffnete er eine private Malschule, in der er zahlreiche Schüler und Schülerinnen unterrichtete. Ab 1892 publizierte er kunstwissenschaftliche Texte. 1902 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des „Frankfurt-Cronberger Künstlerbundes“. Von 1903 bis zu seinem Tod lehrte Trübner als Professor an der Kunstakademie in Karlsruhe, wo er 1917 starb.