Über das Werk
Ein Mensch? Ein Tier? Der Anblick dieses verstümmelten Geschöpfs, gemalt in fleischig-erdigen Farbtönen, ist schier unerträglich. Der Köder macht uns zu Zeugen einer Abschlachtung. Derlei „Schreckenskammer“ – mit diesem Wort verriss ein Kritiker Eugen Schönebecks erste Einzelausstellung 1962 – zielt auf die Wunde einer ganzen Generation. Zunächst beeinflusst durch Wols und Jean Fautrier, malt Schönebeck deformierte Körper, während in Nachkriegsdeutschland die Abstraktion regiert. Damit erfindet er zusammen mit Georg Baselitz zu Beginn der 1960er-Jahre eine neue Malerei.