Über das Werk
Allein auf das christliche Mittelalter soll die Kunst der Zukunft bauen – das ist die Haltung des Nazareners Philipp Veit, der 1830 als Direktor des Städelschen Kunstinstituts nach Frankfurt berufen wird. Sein auf Leinwand übertragenes Fresko zeigt eine allegorische Darstellung der Künste im Geiste des Christentums. Die Religion wird von der frommen Frauengestalt in der Bildmitte verkörpert. Mit Verweis auf die Bibel belebt sie die drei Schwesterkünste Malerei, Plastik und Architektur im Hintergrund sowie die Dichtkunst, die Musik und das Rittertum im linken Vordergrund. Ehrfürchtig beobachten die Figuren am rechten Bildrand die Szenerie, während sie durch die Predigt des Heilgen Bonifatius bekehrt werden sollen. Ein alter Barde, Sinnbild des heidnischen Kultes, beugt sich vorne rechts über seine Harfe. Seine Platzierung im Schatten und die zerrissenen Saiten des Instruments zeigen das Ende seiner Ära an. Ursprünglich schmückte das Fresko die alten Institutsräume an der Neuen Mainzer Straße aus. Auch da schon begleitete die mittlere Tafel des dreiteiligen Werkes die Allegorien Germania und Italia. Sie stehen für die langjährige Einigkeit der Völker Deutschlands und Italiens.