Über das Werk
Zu den frühesten Großaufträgen, die Cranach als kursächsischer Hofmaler in Wittenberg ausführte, zählt dieses Triptychon. Es ist dem weitverbreiteten Thema der Heiligen Sippe gewidmet, der legendären Verwandtschaft Mariens mit den Müttern einiger Apostel. Hinter dem sakralen Motiv verbirgt sich ein politisches Bekenntnis der Landesherren, die ihre Züge den beiden Männern auf den Flügeln geliehen haben. Friedrich der Weise und Johann der Beständige demonstrieren so ihre Loyalitätzu Kaiser Maximilian, der auf der Empore des Mittelbildes die Rolle eines der Ehemänner Annas spielt.
Über die Erwerbung
Zu den frühesten Großaufträgen, die Lucas Cranach der Ältere 1509 als kursächsischer Hofmaler ausführte, gehörte der sogenannte Torgauer Altar. Der Altar wurde 1906 auf der Auktion der Sammlung Molinier in Paris mit Hilfe mehrerer Geldgeber erworben. Die Stadt Frankfurt, private Kunstfreunde, der Städelsche Museums-Verein und die jüngst gegründete Carl Schaub’sche Stiftung übernahmen gemeinsam die Ankaufssumme, um das großartige Werk für Frankfurt zu sichern. Dessen Ankunft im Museum war für die Cranach-Forschung eine kleine Sensation, denn bis dato war das Werk nicht in der einschlägigen Literatur zu dem Maler bekannt, und dies, obwohl der Altar eindeutig vom Meister selbst signiert worden war.