Über das Werk
Manchmal ist Malerei ein Kinderspiel. Hermann Glöckner verkehrt mit einer einfachen Geste die Grundlagen der Malerei: Mit gefaltetem Japanpapier malt er auf eine in Farbe getränkte Malpappe. Die Leichtigkeit der Geste steht im Gegensatz zu seinem Lebensweg. Von den Nationalsozialisten verfemt, verbrennt sein Atelier im Dresdner Feuersturm. Auch in der DDR wird er ausgegrenzt. Sein Werk entwickelte sich gleichwohl kontinuierlich über die Jahrzehnte. Insbesondere das „Tafelwerk“, zu dem unser Bild gehört, stellt einen der wichtigsten Beiträge zur Abstraktion in Deutschland dar.
Über die Erwerbung
Mit der Schenkung des Ehepaars Margarethe und Klaus Posselt erhielt das Städel Museum einen wesentlichen Zuwachs für seine Sammlung der Gegenwartskunst. Das herausragende Konvolut umfasst bedeutende Werke deutscher Künstler mit Schwerpunkt auf den 1950er- und 1960er-Jahren. 2011 wurden insgesamt 13 Gemälde, 9 Objekte und 48 Grafiken dem Städel Museum übergeben. Margarethe Posselt begann ihre Sammlertätigkeit gemeinsam mit ihrem Ehemann in den 1960er-Jahren in Frankfurt. Mit dem „Kunstraum MI Posselt“ gründete sie 1992 eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Bonn.