Über das Werk
Vor dunkelrot-braunem Hintergrund drängen vier Wesen mit langgestreckten Hälsen in den Bildraum. Glatzköpfig wachsen sie wie Keime ins Bild. Die Figuren sind weder in einen perspektivischen Bildraum gesetzt noch in eine Bilderzählung eingebunden. Der Titel Oberon verweist auf den gleichnamigen mythischen König der Zwerge und Elfen in Shakespeares Mittsommernachtstraum. Oberon wird zum Sinnbild einer Gegenwelt, die nicht Teil des Alltags ist. Genau wie die Malerei Baselitz’, die nicht Realität abbildet, sondern eine eigene malerische Wirklichkeit entfaltet.
Über die Erwerbung
Mit der Schenkung von Dorette Hildebrand-Staab erhielt das Städel Museum 2010 vier Hauptwerke der zeitgenössischen deutschen Kunst. Die Stifterin hatte bereits sehr früh – und entgegen der damals vorherrschenden Meinung – die Bedeutung von Georg Baselitz erkannt und den Künstler langjährig gefördert und unterstützt. Die Gemälde, die durch eine Schenkung in die Sammlung des Städel Museums gelangten, konnten von der Mäzenin bereits in den 1960er-Jahren – teilweise direkt aus dem Besitz des Künstlers – erworben werden.