Über das Werk
Zwei comicartige Kapuzengestalten in einem Auto: Ride ist ein Selbstporträt, auch wenn es zunächst nicht als solches erscheint. Denn Guston verkleidet sich und seine Frau als vermeintliche Mitglieder des Ku-Klux-Klan, obwohl er als Sohn russischer Juden selbst unter dieser gewalttätigen rassistischen Vereinigung zu leiden hatte. Die zwei stumm sich Halt gebenden Figuren sind in ihrer eingefrorenen Bewegung gleichermaßen Sinnbild seiner Biografie wie auch des Rassismus in Gesellschaft und Geschichte der USA. Die rauchende Zigarre in den Fingern macht das Bild überdies zur sarkastischen Anspielung auf die Vergänglichkeit und Abgründe des eigenen Lebens.
Neben der biografisch-inhaltlichen Ebene spiegelt Ride aber auch Gustons künstlerische Herkunft: Die seriell angeordneten Schäfchenwolken verweisen auf die Reihungen der Minimal Art, der abstrakte Hintergrund hingegen auf sein eigenes Frühwerk im Umfeld der Farbfeldmalerei der 1950er-Jahre. Erst in den späten 1960er-Jahren gab Guston den Abstrakten Expressionismus zugunsten einer vollkommen neuen, figurativen Werkphase auf.