Über das Werk
Archaische Tätigkeiten wie das Pflügen und Eggen eines Feldes kommen bei den gigantischen Apparaturen von Günther Uecker in den Sinn. Vielmehr aber noch erinnern sie an ein monoton sich wiederholendes Mantra, eine meditativ in sich selbst kreisende Bewegung. Ende der 1960er-Jahre löst sich Uecker von der strengen Formensprache von ZERO und wendet sich neuen Inhalten zu. Er beginnt mit Materialien aus der Natur zu operieren; so entsteht 1965 seine erste „Sandmühle“: Zwei Stangen kreisen um eine zentrale Achse. An ihnen sind Schnüre mit verknoteten Enden befestigt, die den Sand in einem fort durchpflügen. Ohne Unterbrechung, in einer ständigen Rotation, werden dem Sand Spuren eingeschrieben und wieder ausgelöscht. Als Betrachter kann man die Beobachtung dieser fortwährenden Bewegung und Veränderung niemals abschließen, sondern lediglich abbrechen. Die Formation des Sandes unterliegt einem ständigen Wandel, und genau darum geht es Uecker: die Zeit und die Veränderung des immer Gleichen zu veranschaulichen.