Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich viele Künstlerbewegungen mit einer grundlegenden Neuausrichtung malerischer Kunst, um der industrialisierten, technisierten und tiefgreifend modernisierten Gesellschaft gerecht zu werden. Daran anknüpfend versuchen Künstlerinnen und Künstler nach der globalen Zäsur von 1945 Grenzen und Möglichkeiten der malerischen Ausdrucksform neu auszuloten: Welche Rolle soll und kann die Malerei als historisch weit zurückreichende, klassische Ausdrucksform im zeitgenössischen Kunstschaffen spielen? Die künstlerische Antwort fällt vielfältig aus: Sie montieren Gebrauchsgegenstände auf die Leinwand, durchlöchern und zerschneiden sie oder erweitern das Bild skulptural in den Raum. Dabei bewegt sich ihre Kunst im Spannungsfeld zwischen den physischen Grenzen des Materials und den konzeptuellen Möglichkeiten der Malerei.