Über das Werk
Lehmbruck schuf den Sitzenden Jüngling während des Ersten Weltkriegs. In der Literatur hat er verschiedene Titel: Trauernder, Denker, Freund oder auch Müder Krieger. Die schmale, gebrochene Figur wirkt, als ob sie in sich selbst hineinlauscht. Anstatt pathetischer Gesten gibt es tiefes Nachsinnen und stillen Schmerz. Die Leere zwischen den überlängten Gliedern ist auch „Innenraum“ und damit ebenso Teil der Plastik wie der Körper selbst. Ein Bronzeguss der Skulptur wurde zehn Jahre nach Lehmbrucks Freitod als Kriegerdenkmal auf dem Duisburger Ehrenfriedhof aufgestellt.