Über das Werk
In Stylit II, 1968, wird das Bild zum dreidimensionalen Objekt. Die Malerei drängt und wächst in den Raum, droht förmlich zu bersten. Das frühe Hauptwerk Gottfried Graubners ist Teil einer dreiteiligen Werkgruppe, die 1968 auf der documenta 4 in Kassel gezeigt wurde. Mit seiner perfekten weißen Oberfläche formuliert es, trotz aller Haptik, ein klassisches „Noli me tangere“ – du darfst mich nicht berühren. Stylit II ist autonomes Bild und räumliches Objekt unserer Welt. Es ist puristisch und körperlich zugleich und in seiner aufrechten Form Gegenüber des Betrachters.