Über das Werk
Schnabel experimentiert seit den 1980er-Jahren mit den unterschiedlichsten Materialien, darunter Öl, Wachs, Emulsion oder Gips. Als Malgrund verwendet er neben der Leinwand auch Holz, Scherben, Lumpen, Samt, Zeltplanen und Segeltücher. Die radikale Erweiterung des malerischen Spektrums wird auch in „Untitled“ aus dem Jahr 2015 ersichtlich. Grundlage für das Werk ist ein Foto von Schnabels Atelierboden, das er farblich veränderte, im Tintenstrahldruckverfahren auf Polyester-Leinwand übertrug und anschließend mit Sprühfarbe bearbeitete. Damit geht die Erweiterung des malerischen Spektrums so weit, dass die Grenzen zwischen Malerei und Fotografie verschwimmen.
Neben der materialbestimmten Oberfläche ist noch ein anderes Charakteristikum von Schnabels Arbeiten ersichtlich: ihre monumentale Größe. In der Regel unterschreiten sie das Längen- und Breitenmaß von je zwei Metern nicht. Durch diese Größe, das dazugehörige Gewicht und die fast ins Dreidimensionale gehenden Oberfläche nehmen sie reliefhafte Züge an.