Über das Werk
Jonathan Meese ordnet nicht. Zwangsläufig folgt der Blick des Betrachters ohne Hierarchie dem, was sich zeigt: Abbildungen von Claudia Schiffer, Charles Bronson, Barbarella und Che Guevara vermischen sich mit handgeschriebenen Parolen, dem Namen Caligulas und denen der titelgebenden Schauspieler Uwe Bohm und Klaus Kinski sowie den Fotografien des Künstlers. Nur vordergründig disparat, eint sie alle ihr popkultureller Hintergrund. Als „Urkinski“ und „Urbronson“, als millionenfach reproduzierter Siebdruck ebenso wie als Werbefotografie oder gar als selbst sich erschaffendes Künstlerindividuum haben sie sich längst im kulturellen Bewusstsein festgesetzt. „Overkill statt Reduktion“ ist die Prämisse des Werkprozesses, in welchem der Künstler im Zuge der (sich fortan stetig steigernden) Materialschlacht die einzelnen Bildelemente in Konkurrenz zueinander treten lässt, bis sie sich gegenseitig neutralisieren und nur eines übrig bleibt: „Die Diktatur der Kunst“.