Die Künstlervereinigung Abstraction-Création wird im Jahr 1931 in Paris gegründet und besteht bis 1936 fort. Der Zusammenschluss verschiedener internationaler Künstler hat das Ziel, die ungegenständliche Kunst durch Ausstellungen und die jährliche Veröffentlichung einer gleichnamigen Zeitschrift zu fördern. Dabei umfasst die Vereinigung eine Vielzahl unterschiedlicher künstlerischer Positionen, die sich kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen. Im erweiterten Kreis zählt Abstraction-Création zwischenzeitlich über 400 Künstler, die als Mitglieder häufig wechseln. Sie streben keinen kollektiven Stil an, stattdessen sollen individuelle Überzeugungen und Ausdrucksformen bestehen bleiben. Der überwiegende Teil der Gruppe vertritt jedoch Positionen der geometrischen Abstraktion, die sich sowohl als Gegenbewegung zu aufkeimenden neorealistischen und klassizistischen Tendenzen als auch zum Surrealismus verstehen. Allerdings kommt es in einzelnen Werken immer wieder zu surrealistischen Anklängen und einer gegenseitigen Durchdringung der Stile. Zum engeren Kern zählen unter anderem Hans Arp, Robert und Sonia Delaunay, Naum Gabo, Otto Freundlich, Piet Mondrian, Willi Baumeister, Theo van Doesburg und Alexander Calder. In der Tradition des Konstruktivismus stehend beschäftigen die Künstler theoretische Überlegungen und die Erkundung physikalisch-optischer Seheffekte. Das raumplastische Farbsehen oder der Flimmereffekt soll beispielsweise anhand geometrischer Farbkompositionen und malerischer Farbstudien veranschaulicht werden.