Düsseldorfer Malerschule ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Künstlern, die mit der 1819 neu gegründeten Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf und dem ab 1826 amtierenden Direktor Wilhelm von Schadow verbunden ist. Ihr Einfluss, vor allem im Zeitraum zwischen 1830 und 1870, aber auch in späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ist kaum zu überschätzen. Schüler aus aller Welt studieren in Düsseldorf; Techniken, Lehrmethoden und Sujets werden international wahrgenommen und kopiert. Gehör verschafft sich die Malerschule durch Veröffentlichungen und Ausstellungen, aber auch durch die Verbreitung ihrer Werke über den internationalen Kunstmarkt, unter anderem in den Vereinigten Staaten. Reisen und weitverzweigte freundschaftliche und familiäre Verbindungen der oft gut situierten Protagonisten tragen zur Strahlkraft der Schule bei. Wichtige Mitglieder der Gruppe sind Theodor Hildebrandt, Carl Ferdinand Sohn, Julius Hübner, Carl Friedrich Lessing und Eduard Bendemann. Die Maler um Schadow bevorzugen poetische, gefühlvolle Motive und naturgetreu gemalte Historienbilder, die häufig auf religiösen oder mythologischen Themen basieren. Mitte der 1830er-Jahre kommt es zu Konflikten: Einige Künstler tendieren in eine spätromantisch geprägte Richtung, andere orientieren sich eher am Realismus. Im Zuge politischer Unruhen der Märzrevolution gewinnen demokratische Überzeugungen an Bedeutung. Ein verstärkter Wirklichkeitsbezug auch in der Landschaftsmalerei ist die künstlerische Folge. Einige Künstler widmen sich der Genremalerei, in der sie auch sozialkritische Themen des Alltags zum Ausdruck bringen. Ein Kreis an Schülern und Professoren der Düsseldorfer Malerschule gründet im Revolutionsjahr 1848 die unabhängige Vereinigung Der Malkasten. Dazu zählen Emanuel Leute, Carl Wilhelm Hübner und Andreas Achenbach.