Über das Werk
Günther Uecker hängt die Malerei an den Nagel. Die grundierte Leinwand bearbeitet er mit Hunderten von Nägeln – dem Hauptgestaltungsmittel seiner Kunst. Keiner davon wurde allerdings wahllos in die Bildoberfläche getrieben. Wie durch einen Magnet gelenkt, folgt das metallische Gebilde einer strengen Ordnung, durch die gleichmäßige Ausrichtung der Nägel scheint es zu rotieren. Ueckers dynamisch-bewegte Nagelstrukturen erweitern die Bildoberfläche in den Raum hinein und erzeugen ein wechselvolles Spiel aus Licht und Schatten. Uecker war eine der zentralen Figuren der Düsseldorfer Künstlergruppe „ZERO“. Diese suchte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der „Stunde Null“, mit nicht-künstlerischen Materialien, Kinetik, Licht- und Rauminstallationen neue Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks.