Gentile Bellini erhielt seine Ausbildung in der Werkstatt des Vaters, Jacopo Bellini, die er nach dessen Tod gemeinsam mit seinem Bruder Giovanni führte. Sein frühestes, inschriftlich gesichertes Werk, das Leinwandbild des „Hl. Lorenzo Giustiniani“ (Gallerie dell’Accademia, Venedig), datiert von 1465. Im folgenden Jahr malte er zwei Gemälde für die Scuola di San Marco, die durch den Brand 1485 zerstört wurden. Seit diesem Auftrag galt er als einer der wichtigsten Künstler der Serenissima. 1474 war er im Salone des Maggior Consiglio im Palazzo Ducale tätig, doch sind auch diese Gemälde zerstört. Im Auftrag der Republik Venedig hielt sich Gentile 1479 bis 1481 in Konstantinopel am Hofe Mohammeds II. auf, wo er u. a. ein Bildnis des Sultans fertigte (heute London, National Gallery). Von großer Bedeutung sind seine heute in den Gallerie dell’Accademia bewahrten großformatigen Darstellungen „Die Prozession am Markustag“ und „Das Wunder am Ponte di San Lorenzo“, die er für die Scuola di San Giovanni Evangelista zwischen 1496–1500 schuf. In ihnen brachte er feierliche Prozessionen mit eindrucksvollen Stadtansichten von Venedig in Einklang.